Die Epilog Ausgabe Nr. 8
Nichts ist sicher, außer! Wir sind umgeben von Tutorials, die uns zeigen, wie wir unser Leben strukturieren, möglichst effektiv Ziele erreichen und überhaupt wird suggeriert: Nur Loser sind planlos. Solange wir ein Ziel vor Augen haben, haben wir unser Leben im Griff. Diesem Planungsfanatismus in unseren Mikrokosmen steht allerdings der Verdacht entgegen, dass auf der Makroebene absolute Planlosigkeit herrscht. Alles nur Ablenkungsmanöver? Die Epilog Nr. 8 hebt den Kopf aus dem Flow der Stresserei, wir versuchen einen Überblick zu gewinnen, den man für die großen biografischen und politischen Lagen braucht.
Ob mittel- oder langfristig, wir alle planen. Planungssicherheit erscheint uns heute omnipräsent. Wir sind umgeben von Tutorials, die uns zeigen, wie wir unser Leben strukturieren, wie wir möglichst effektiv Ergebnisse erzielen und überhaupt wird suggeriert: nur Loser sind planlos, solange wir ein Ziel vor Augen haben, haben wir unser Leben im Griff. Warum schmieden wir Pläne und in welchen Situationen ist der Drang, die Macht über die Kausalketten zu gewinnen, besonders groß?
Wir vermuten: dann, wenn die uns umgebende Unsicherheit wächst.
Herausgekommen ist ein Heft, in dem wir Pläne aus allen Richtungen beleuchten — politisch, emotional, räumlich, zeitlich, ökonomisch. Darin erklärt Ulrike Guérot, warum Rechte strukturierbar sind und Stephan Porombka stellt fünf Planungs-Typen vor: Sind Sie eher der Planästhet, der Retrofitter, der Plankopist, der Agile oder der Missionar? Josefine Rieks denk über kreative Planwirtschaft nach und Steffen Greiner schreibt den Plot aus der Hölle neu: für alle, die Kain Plan haben.
Ergänzend drucken wir eine Fotostrecke von Max Siedentopf ab, der den schön schalen Geschmack des verkackten Urlaubs festhält.
Zeitschrift zur Gegenwartskultur — Tendenzen der Alltagskultur
Die Epilog ist eine Zeitschrift für Fragen, Antworten, Pointen und überraschende Wendungen zur Gegenwartskultur.
Die Epilog beobachtet, bewertet und kommentiert die zeitgenössische Alltagskultur und gesellschaftliche Diskurse, die nicht zwingend Eingang in die breite Öffentlichkeit finden. Theoretisch, multiperspektivisch, mit Haltung und niemals allzu naheliegend, erfasst Die Epilog das Jetzt, das sie umgibt, in Texten zwischen Wissenschaft, Lyrik und literarischer Essayistik, aber auch in Lesungen, Gesprächsrunden, Workshops und Formaten an den Schnittstellen zwischen Musik, Literatur, Kunst und Kulturtheorie. Die Epilog öffnet Denkräume, in denen Theorien aus geistes- und sozialwissenschaftlichen Themenfeldern auf ihre Alltagswirksamkeit untersucht werden können.
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