




Das Wetter Ausgabe #37
»Das Wetter« verbindet Zeitgeist mit Zeitlosigkeit, sowie Diskurs-Punk mit Straßenrap, Pop mit Literatur und ein stilvolles Design mit qualitativ hochwertigen Texten, Fotos und Illustrationen.
Das Wetter Nr. 37. Die Ausgabe für den Winter 2025/ 2026. Mit Alli Neumann, einem Gespräch zwischen Leif Randt und Rainald Goetz, Dorothee Elmiger, Marius Goldhorn, Lena Urzendowsky, Rafael Horzon, Dea bbz, Shepard Fairey, Kat Eryn Rubik, Anna Prizkau, Anna Ehrenstein, Betterov, Junge Arbeiter, Mechatok,
Barbi Marković, FRISO, dem März Verlag, Holly Herndon & Mat Dryhurst, Anna Gien, Leonard Hieronymi, Olga Hohmann & Sophia Eisenhut.
Mit zwei großen Bildstrecken: einer von Diana Pfammatter, einer von Neven Allgeier.
Dieses Heft ist das dritte, welches in unserem neuen halbjährlichen Rhythmus erscheint.
Just to let you know: Wir haben unser Format nochmals leicht angepasst und die Gestaltung entschlackt. Mit stärkerem Fokus auf: TEXT. Viel Text. Wir lieben Text.
Texte
Literarisches Quarktett, Lena Baumann, Nina Sternburg, Sascha Ehlert, Dorothee Elmiger, Anna Gien & Victor Sattler, Rainald Goetz, Marius Goldhorn, Leonhard Hieronymi, Rafael Horzon, Stefan Kloo, Fatima Njoya, Matthis Raabe, Leif Randt, Leonard Schulz, Helene Slancar, Jona Spreter, Richard Stoiber, Johann Voigt, Louisa Zimmer.
Fotografie
Neven Allgeier, Shepard Fairey, Olga Hohmann, Rafael Horzon, Rebecca Kraemer, Lilli Landers, Diana Pfammatter, Louisa Zimmer.
Editorial
Liebe Lesenden,ich kann mich nicht mehr ganz entsinnen, wann es war. Sicher ist es einige Jahre her, dass die Editorials dieses Magazins begannen, zunehmend über eine beobachtete Bedrohung, Sorgen und manchmal Wut und Traurigkeit zu sprechen. Unser Wahlspruch seit Ausgabe eins ist ja dieser: .Es kann nur besser werden.. Nun ja.Lese ich diese Texte aus den vergangenen Jahren und vergleiche sie mit meiner momentanen Gegenwartswahrnehmung, ist dem offenkundig nicht so. Also: kurzfristig betrachtet. Die Chancen, dass der Geist der Zeit in den n.chsten zwei, drei Jahren einen absoluten Richtungswechsel zum Besseren vollzieht, stehen schlecht. Hatte ich ein paar Jahre zuvor Albtr.ume, in denen Rechtsradikale meine engsten Teammitglieder online attackieren oder ein Bundeskanzler kommunikative AfDStrategien von vor ein paar Jahren übernimmt? Maybe. Ja, deutschsprachige Rechtsradikale und ihre Erfüllungsgehilfen quer durch das politische Spektrum haben die Sprache, die hier gesprochen wird, h.chst erfolgreich brutalisiert. Was heißt das für uns, für ein Medium, das versucht, vor allem durch Sprache zu kommunizieren? Ziehen wir uns zurück in unsere Blase, nutzen wir die uns zur Verfügung stehenden Privilegien, um uns selbst (und vielleicht noch: unsere Engsten) zu schützen, während um uns herum weiter gezündelt wird? Oder können wir als literarisches Popkulturmagazin vielleicht doch irgendeinen klitzekleinen Beitrag leisten, der dabei hilft, dass die Dinge zumindest nicht ganz so übel werden, wie sie werden k.nnten, wenn es niemanden gäbe, der Widerstand gegen die allgegenwärtige Verrohung der Geister und die Verhärtung der Herzen leistet?Ich werde mich hüten, diese — zugegeben—pathetischen Fragen (Side Note: Vielleicht kommst du in dramatischen Zeiten, in denen allgemein die Wörter größer und größer werden, nicht drum herum?) in diesem Text zu beantworten. Das hier ist ja eben kein Essay, sondern: ein Editorial. Die Antworten oder weitere gedankliche Impulse liefern euch, hoffentlich, die folgenden Texte. Mal abgesehen davon ist Das Wetter, und das bleibt es auch in der Gegenwart und Zukunft, nun mal keine Kampfschrift, sondern eine Plattform fürs Nachdenken und Experimentieren — sowohl für die, die für dieses Heft schreiben und die von der Redaktion interviewt wurden, als auch für die Lesenden. Auch deshalb, dies zuletzt, haben wir Das Wetter für die vorliegende Ausgabe nochmals gestalterisch überarbeitet: um die Texte mehr in den Fokus zu rücken und ihnen gleichzeitig größtmöglichen Raum zum Atmen zu geben. Ich hoffe, ihr lest sie mit Gewinn.
Euer Sascha Ehlert
Zwischen Berlin & Zürich, Oktober 2025.
GUDBERG NERGER
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