Ronny Lischinski - Kelvin's Space
In seiner Installation „Kelvin‘s Space“ bezieht sich Ronny Lischinski (*1976 in Lübz) auf den Science-Fiction-Roman „Solaris“ von Stanislaw Lem aus dem Jahr 1961. Der Planet Solaris ist fast vollständig von einem „intelligenten“ Ozean bedeckt und Generationen von Menschen haben versucht, ihn zu erkunden und zu verstehen. Geheimnisvolle Dinge und Erscheinungen ereignen sich dort, doch der Planet und sein Ozean entziehen sich jeder menschlichen Erkenntnis. Lems Planet Solaris kann als Analogie für Gott, die Metaphysik oder die Erkenntnisgrenze an sich gelesen werden. Der daran scheiternde Mensch —in der Figur des Kris Kelvin—, der es wie alle anderen nicht vermag, das Wesen des Planeten zu verstehen, wird als das im grenzenlosen All oder Ozean verlorene Individuum gedeutet.
Lischinski erarbeitet in seiner Ausstellung einen Raum, der stellvertretend für Kris Kelvins Gedankenraum steht und dabei auch formale Bezüge zur Raumstation des Romans aufnimmt. Die beklemmende Enge der Angst, des Wahnsinns, der Halluzinationen und der Ungewissheit über sich selbst, verdichten sich in Lischinskis Installation aus Bildern und Skulpturen zu einem Ort, der als Sinnbild des eingeschränkten menschlichen Erkenntnisraums steht.
Die Galerie in der Wassermühle Trittau zeigt Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in der Wassermühle sowie zeitweilig auch im Foyer des anliegenden Atelierhauses.
Die Galerie präsentiert bis zu fünf Ausstellungen im Jahr, vor allem Einzelausstellungen junger, zeitgenössischer künstlerischer Positionen aus dem norddeutschen Raum sowie einmal im Jahr die Abschlussausstellung der Stipendiaten des Kunststipendiums.
Zu den Ausstellungen erscheinen Publikationen.
GUDBERG NERGER
MON – SAT, 12:00 - 18:00
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