Die Epilog Ausgabe Nr. 7

by Die Epilog

€8.00

Alles nichts. Nichts gilt, alles egal. Gestern noch im Anthropozän, heute, ja wo eigentlich? Jedenfalls: Bei all der Zerstörerei sind wir doch immer noch hier. Vielleicht mehr als je zuvor. Wir bekommen das nicht so recht hin, uns irrelevant zu machen, und vielleicht ist gerade der ständige Versuch das Spannende, das Heiße. Mit Die Epilog Nr. 7 proklamieren wir jetzt das Zeitalter der Neuen Belanglosigkeit und wählen als Einflugschneise die Modi des Irrelevanten. Wir suchen nach dem Nichts. Widmen uns der totalen Gleichgültigkeit. Und stellen uns die letzte große Aufgabe: Verschwinden.

Zeitschrift zur Gegenwartskultur — Tendenzen der Alltagskultur

»Die Gesellschaft ist die ständige Krise«. Diese entmutigenden Worte hinterließ uns Niklas Luhmann nach vielen Jahren gründlicher Analyse menschlicher Gemeinschaften. Krisen – egal welchem Gesellschafts- bereich man sich zuwendet – scheinen inzwischen allgegenwärtig zu sein. Es ist Zeit, sich mit dem ständigen Ausnahmezustand auseinanderzusetzen, vielleicht sogar zu arrangieren. Denn Halt und Orientierung finden sich heute ohnehin nicht mehr nur im Stetigen und Beständigen, sondern häufiger im Wandel selbst. 

Mit der Epilog blicken wir über die Gegenwart hinaus in eine unvermeidlich heranrückende Zukunft. Konkrete Phänomene unseres Alltags geben in kultur- und sozialwissenschaftlich fundierten Betrachtungen jene Entwicklungen preis, die zunächst auf eine aktuelle, aber immer auch schon auf die nächste Gesellschaft verweisen. Im Fokus der Zeitschrift liegen dabei weder eine elitäre Hochkultur – die häufig eher auf gestern denn auf morgen verweist – noch der abstrakte theoretische Diskurs selbst. Ziel ist es, den großen Wandel in den kleinen und alltäglichen Dingen zu entdecken.
Jede Geste, jeder Gegenstand ist Ausdruck kultureller Entwicklungen und aufschlussreich für einen übergreifenden Wandel. Den Blick auf gesellschaftliche Dynamiken lässt sich Die Epilog nicht von einem moralischen oder politischen Konsens versperren. Ohne aufklärerisches Pathos soll sie eine optimistische und affirmative Perspektive zum gesellschaftlichen Wandel bieten, der als letzte verbliebene Konstante des modernen Denkens Orientierung zu stiften vermag. 

Es liegt auf der Hand, dass dieses ehrgeizige Vorhaben unter Bedingungen geleistet werden muss, die sich im nächsten Moment schon wieder überholt haben werden. Jede Erkenntnis bleibt im Wandel selbst nur von beschränkter Gültigkeit. Um dennoch authentisch und informativ zu bleiben, soll den eigenen Unzulänglichkeiten offen begegnet werden. Gerade die Ironie, für alle Prognosen eigentlich unzureichend informiert zu sein, bildet nicht nur Antrieb, sondern auch den Unterhaltungswert der Zeitschrift.